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BERKAN KARPAT: 11.9.11 - DNA DER ERINNERUNG - EINE GEDENKDEMONTAGE
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2011 kreiert Berkan Karpat seine Installation «II.9.II – DNA der Erinnerung» zum Gedenken an den
11. September. Dafür ließ er eine Stahlplatte von 12 Metern Länge auf dem Münchner Karolinenplatz
aufstellen, in die ein Industrieroboter geometrische Zeichen einschnitt: Zeichen der Erinnerung – entstanden
aus der kollektiven DNA von 100 Besuchern. Ihnen wurde im Amerika Haus Blut abgenommen,
es wurde durchmischt und analysiert.
Die so entstandene Skulptur sollte im Juni 2012 vor dem US-Konsulat dauerhaft aufgestellt werden.
Der Künstler wollte, dass die Passanten beim Berühren der Skulptur die DNA-Sequenzen der Opfer
des 11. Septembers als Schwingung fühlen könnten. Eine Skulptur als Architektur der Erinnerung, die
den Prozess des Gedenkens und unseren Umgang mit Mahnmahlen umkodiert. Werden ansonsten
die Toten selbst namentlich eingraviert und Mahnmale durch staatlich sanktionierte Auftragsvergabe
im öffentlichen Raum installiert, so visualisiert «DNA der Erinnerung» Erinnernde und Zeitzeugen gleichermaßen,
die sich aktiv am Gedenken und am skulpturalen Prozess beteiligten. Die Toten dagegen
sind dem Blick entzogen, in den Schwingungen sind sie dennoch berührbar.
Am 2. Juni 2012 wird Karpat nun am für die Aufstellung geplanten Ort die Platte in Segmente zerteilen
und entsorgen. Diese Segmente der Erinnerung verweisen auf die Menschen, die sich an der Entstehung
der Stahlplatte beteiligten, auf den 11. September, seine Opfer und auf die Geschichte des
Projektes selbst. Die Segmente evozieren Fragen nach dem Stand unserer Erinnerungskultur, nach
dessen ideologischer und politischer Zurichtung, nach der Freiheit des Künstlers, nach Macht und
Verwaltung des öffentlichen Raumes.
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Sa, 02.06. ab
14:00
Amerikanisches Generalkonsulat
Von-der-Tann/ Ecke Königinstraße
Eintritt frei
Konzept: Berkan Karpat
Stahlklage: Berkan Karpat, Gert Axenkopf, Lutz Deppisch, Gabriele Graf, Peter Pruchniewitz
Produkionsleitung: Uli Zentner
Filmische Fragment: Joachim Puls
Mitarbeit: Simone Lutz
„II.9.II – DNA der Erinnerung“ ist die Weiterführung des gleichnamigen Projektes „II.9.II – DNA der Erinnerung“ vom September 2011; einer Produktion von Berkan Karpat in Zusammenarbeit mit dem Amerikanischen Generalkonsulat München. Gefördert vom Kulturreferat der LH München und mit freundlicher Unterstützung von THW München, B.A.Z. Amerika Haus München, HelmholtzZentrum München, Technische Universität München, fortiss GmbH, Illumina Inc. San Diego/USA, Kuka Roboter GmbH, Filmsalz, a.k.a. ingenieure und St. Leonhards Vertriebs GmbH+ CoKG
Dieses Projekt wird gefördert durch:
Kunst im öffentlichen Raum der Stadt München - ein Programm des Kulturreferates.
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